Die Ausstellung stellt erstmals das künstlerische Schaffen dreier Generationen gegenüber. Die Bildhauerei, deklariert als „unweiblichste aller Künste“, stellte Künstlerinnen vor besondere Herausforderungen. Professionelle Pionierinnen wie Käthe Kollwitz (1867-1945) oder Clara Rilke-Westhoff (1878-1954) setzten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts über vorherrschende Zwänge und geschlechtsideologische Tabus hinweg und bereiteten den Protagonistinnen der Zwanziger Jahre den Weg. Dazu zählen Marg Moll (1884-1977), Emy Roeder (1890-1971), Milly Steger (1881-1948) oder auch Renée Sintenis (1888-1965). In den 1950er Jahren, die von den Spielarten der abstrakten Kunst bestimmt werden, behaupten sich Künstlerinnen wie Brigitte Matschinsky-Denninghoff (1923-2011), Gerlinde Beck (1930-2006) oder Ursula Sax (*1935) mit Großprojekten im öffentlichen Raum. In der Umbruchszeit der 1960er Jahre, die auch die Bildhauerei neu definiert und erweitert, nehmen Künstlerinnen wie Rebecca Horn (*1944), Inge Mahn (*1943) oder Isa Genzken (*1948) richtungsweisende Rollen ein.
Exemplarische Werke von rund 50 Künstlerinnen, darunter bekannte wie verkannte, geben Aufschluss über die besondere Position von Bildhauerinnen in der Zeit zwischen 1890 und 1980.