Hal Busse (1926-2018) ist eine der wenigen Künstlerinnen, die der künstlerischen Avantgarde der Nachkriegsmoderne angehören. In den 1950er Jahren noch vorwiegend der Malerei verpflichtet, arbeitet sie sich durch aktuelle Tendenzen der europäischen Nachkriegskunst hindurch, um dann Ende des Jahrzehnts mit bildhauerischen Arbeiten, mit Nagelbildern, Flächenreliefs und Würfelprogressionen, in Erscheinung zu treten. Sie stellt mit der Künstlergruppe ZERO um Otto Piene und Heinz Mack aus, ist aber auch in Ausstellungen der Künstlervereinigungen Junger Westen und der Gruppe 53 vertreten. Damit bewegt sich sich in jenen künstlerischen Kreisen, welche die Kunst der Nachkriegszeit von ihrem fragwürdigen Erbe zu befreien suchten und in Abstraktion und Gegenstandslosigkeit einen Neuanfang setzen wollten.
Die Ausstellung im Kunsthaus Dahlem fokussiert auf Hal Busses Werke von Ende der 1950er bis 1960er Jahre. Gezeigt werden Gemälde, Papierarbeiten und plastische Werke, die der Formsprache von Konkreter Kunst, Konstruktivismus und kinetischer Kunst verbunden sind. Mit der Ausstellung wird eine Künstlerin gewürdigt, die einige Jahre im Zentrum der künstlerischen Avantgarde stand, der bis heute aber eine angemessene Anerkennung versagt blieb.