
„Außenräume – Innensichten“ bringt die Kunst der Straße ins Museum! Das Edwin Scharff Museum zeigt Dokumentationen von zeitgenössischen
Kunstaktionen im städtischen Umfeld. Darunter balletttanzende Kehrmaschinen oder eine Graffiti-versteh-Hilfe und dazu völlig neue Perspektiven auf Neu-Ulm.
Kunst im öffentlichen Raum: Das ist die demokratischste Form der Bildenden Kunst. Passanten und Passantinnen können sie zufällig entdecken,
sich mit ihr auseinandersetzen und auch selbst aktiv werden, zumindest in ihren ungenehmigten, anarchistischen Spielarten. Die Straße schafft
Öffentlichkeit, aber diese Vorteile sind auch Nachteile. Kunst im öffentlichen Raum wird oft nicht als solche erkannt – und nicht weiter beachtet.
Der Kampf um Aufmerksamkeit ist enorm: Straßenverkehr, Schilder, Plakate und Werbebotschaften sind eine mächtige Konkurrenz.
In Museen und Galerien ist das anders. Wenn ein Werk es in einen dieser Schutzräume der Kunst geschafft hat, wird es auch als Kunstwerk
wahrgenommen und erfährt Aufmerksamkeit durch Besucher, die nicht zufällig dort sind, sondern sich ganz bewusst für die Auseinandersetzung
mit Kunstwerken entschieden haben. Diesem Spannungsfeld zwischen dem Draußen und dem Drinnen spürt Außenräume – Innensichten nach.

Anonym wirkende Straßenzüge erfahren durch Dagmar Schmidts Stickerei ungekannte Aufmerksamkeit.
Dagmar Schmidt, Stich View, 2011ff
Foto: Dagmar Schmidt