Die Nationalgalerie präsentiert Kunst vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Das Stammhaus der Sammlung, die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel Berlin sowie die Ausstellung in der nahegelegenen Friedrichswerderschen Kirche widmen sich der Kunst des 19. Jahrhunderts mit einem einzigartigen Bestand zur Berliner Bildhauerschule. An diese Sammlungen schließt die Neue Nationalgalerie am Kulturforum nahe dem Potsdamer Platz mit Werken des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er-Jahre an. Wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten ist die Neue Nationalgalerie derzeit für mehrere Jahre geschlossen. Die Kunst der letzten Jahrzehnte bis heute zeigt der Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, der unweit des Hauptbahnhofs liegt.
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Schinkel Lectures
»Ueberall ist man nur da wahrhaft lebendig, wo man Neues schafft« Karl Friedrich Schinkel (1781 – 1841).
Seine Neuerungen auf dem Gebiet der Architektur sind unbestritten und wirken bis heute nach. Doch Schinkel war weit mehr als einer der bedeutendsten Architekten seiner Zeit, er war ein Universalkünstler. Als Zeichner und Maler, Bühnenbildner, Designer, Denkmalschützer und Kunsttheoretiker ist sein künstlerisches Schaffen umfangreich und vielgestaltig. Seine künstlerische Arbeit und sein visionäres Denken machen ihn zu einem europäischen Künstler mit internationaler Strahlkraft weit über das 19. Jahrhundert hinaus.
Die thematischen Vorträge zu Schinkels vielfältigem Werk und Wirken finden donnerstags, um 18.30 Uhr, in der Friedrichswerderschen Kirche statt. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eintritt frei.
Keine Anmeldung erforderlich.
Do 14.03.2024 18:30 Uhr – 19:30 Uhr
SCHINKEL UND DIE NACHHALTIGKEIT
Dipl.-Ing. Elise Pischetsrieder, Architektin BDA, weberbrunner architekten
Welche ökologischen, ökonomischen und sozial nachhaltigen Positionen finden sich im Werk von Karl Friedrich Schinkel am Beispiel der Bauakademie? Wie würde sich Schinkel heute im Kontext von Klima- und Ressourcenkrise positionieren, um eine ganzheitliche Baukultur zu erreichen? Fragen zu Verfügbarkeit, Dauerhaftigkeit und Regionalität beschäftigten damals wie heute die Beteiligten im Planen und Bauen. In Themen wie der Kreislauffähigkeit von Baumaterial und Konstruktionen können wir heute wieder von früheren Bauweisen lernen, so waren sie uns in manchen Fragen weit voraus.
Do 16.05.2024 18:30 Uhr – 19:30 Uhr
KARL FRIEDRICH SCHINKEL. GROßER KÜNSTLER, „EINSAME SEELE“?
Dr. Jan Mende, Stadtmuseum Berlin
Schinkel ist ein schöpferischer Geist gewesen, der sein Leben ganz der Kunst widmete. Ein Gesellschaftsmensch, oder gar ein Partylöwe wie Alexander von Humboldt, das war er mitnichten. Wie gut vernetzt aber ist Schinkel tatsächlich in den Kommunikationszirkeln Berlins und Preußens gewesen, und darüber hinaus? Wer stand ihm wirklich nahe?
Do 04.07.2024 18:30 Uhr – 19:30 Uhr
DER STERNENHIMMEL – EINE IKONE SCHINKELS IN TRADITION UND GEGENWART
Prof. Dr. Heinrich-Th. Schulze Altcappenberg
Das Bühnenbild mit dem Sternenpalast der Königin der Nacht für Mozarts „Zauberflöte“ (1815/16) gehört zu den Ikonen der Moderne. Der Vortrag geht dem Motiv des Sternenhimmels in Schinkels Werk nach und mäandert darüber hinaus durch seine Geschichte in diversen Kontexten: der christlichen Tradition wie im jüngeren Synagogenbau, den angewandten Künsten wie in der breiten Alltags- und Medienästhetik der Gegenwart.
Do 29.08.2024 18:30 Uhr – 19:30 Uhr
SCHINKEL UND DIE BAUÖKONOMIE
Prof. Dr. Guido Spars, Bundesstiftung Bauakademie
Sobald es heutzutage um größere Bauvorhaben geht, werden schnell Fragen des Baubudgets und ob man es wohl einhalten wird, thematisiert. Wie war dies eigentlich zu Zeiten von K.F. Schinkel? Die „ökonomische Baukunst“ galt schon zu Schinkels Zeiten als ein Pflichtfach an der Berliner Bauakademie, das Heinrich Karl Riedel dort lehrte. Mit welchen Dimensionen der Bauökonomie hat sich Schinkel auseinandergesetzt?
Do 24.10.2024 18:30 Uhr – 19:30 Uhr
„DIE STRAßE WIRD ZIMMER UND DAS ZIMMER WIRD STRAßE.“
ÜBERLEGUNGEN ZUM THEMA „WOHNEN“ BEI KARL FRIEDRICH SCHINKEL
Prof. Dr. Matthias Noell, Universität der Künste Berlin
Das Werk von Karl Friedrich Schinkel ist derart vielgestaltig, dass es bis heute, trotz aller Forschungen und verlegerischen Tätigkeiten nicht restlos aufgearbeitet ist. Im Bereich der Architektur richtete sich das Interesse im Allgemeinen auf die öffentlichen Gebäude im Stadtzentrum von Berlin – Bauakademie, Altes Museum oder die Friedrichswerdersche Kirche – oder auch auf die Bauten in den Parkanlagen wie Glienicke oder Potsdam. Weniger hat man sich hingegen um die unterschiedlichen Wohnbauten Schinkels gewidmet, um seine Grundrisslösungen und Wohnfunktionen. Der Vortrag versucht, die Leitlinien der Schinkel’schen Architektur des Wohnens zu bestimmen und der Rezeption dieser Wohnvorstellungen in der Moderne nachzugehen.
Do 19.12.2024 18:30 Uhr – 20:00 Uhr
SCHINKEL UND DIE BILDHAUER
Dr. Yvette Deseyve, Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie
Schinkel war als Universalkünstler vielseitig, jedoch war er zeitlebens nie selbständig bildhauerisch tätig. Weder modellierte er plastisch, noch bearbeitete er künstlerisch Holz oder Stein und dennoch entwickelte Schinkel explizite Ideen für skulpturale Kunstwerke. Der Vortrag geht anhand ausgewählter Projekte dem Zusammenspiel von Architekt und Bildhauer nach.
Josef Scharl. Zwischen den Zeiten
Der Maler Josef Scharl (1896–1954) zählt zu den bedeutenden Künstlern der 1920er und frühen 30er Jahre in Deutschland. Als Grenzgänger zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit schuf er ein malerisches Œuvre, das die politischen und sozialen Verwerfungen der Moderne eindringlich widerspiegelt. In seinen Porträts, Figurenbildern und Landschaften verbinden sich Kritik mit Empathie, Nüchternheit mit Pathos und Kargheit mit einem Hang zum Ornamentalen.
Die Ausstellung Zwischen den Zeiten versammelt rund fünfzig Hauptwerke, die überwiegend in Scharls Münchener Jahren bis zu seiner Emigration in die USA 1938 entstanden: Gemälde aus der Nationalgalerie Berlin, dem Albertinum/Galerie Neue Meister in Dresden, der Kunsthalle Emden, dem Städel Museum in Frankfurt, dem Lenbachhaus und der Pinakothek der Moderne in München sowie aus bedeutenden deutschen Privatsammlungen.
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Wienand Verlag Köln erschienen (120 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, gebunden, Museumsausgabe 25 Euro).
Bildhauerei des 19. Jahrhunderts
Die Alte Nationalgalerie bewahrt und präsentiert einen der bedeutendsten Komplexe plastischer Werke des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Der Bestand umfasst etwa 1.500 Werke des „langen“ 19. Jahrhunderts. Werke, die in der Zeit zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg geschaffen wurden, darunter Meisterwerke wie Johann Gottfried Schadows „Prinzessinnengruppe“ von 1795-1797, Adolf von Hildebrands, „Stehender junger Mann“ aus den Jahren 1881-1884, Auguste Rodins „Mensch und sein Genius“ von 1896 oder Georg Kolbes Tänzerin von 1911/1912.
Bei der Gründung zielte der Sammlungsauftrag darauf, vorbildhafte Bildwerke der damals zeitgenössischen Gegenwart zu erwerben. Dabei ging es nicht um Vollständigkeit kunsthistorischer Dokumentation, sondern primär darum, neben den als normativ geltenden Meisterwerke der Antike auch neueste Werke zu plazieren. Die Größe der „Alten“ zu erreichen, ja zu übertreffen, war Ziel staatlicher Kunstpflege und bürgerlicher Kunstförderung. Lag zunächst ein Schwerpunkt auf den Werken von Bildhauern des preußischen Berlins, so etablierte Hugo von Tschudi neben Georg Treu in Dresden die modernste Kollektion deutscher Skulpturen, die ein deutsches Museum zu jener Zeit aufwies und führte die Sammlung der Berliner Nationalgalerie in die Internationalität.
Die Skulpturengalerie im 1. Ausstellungsgeschoss zeigt dauerhaft eine repräsentative Auswahl von Skulpturen des Klassizismus. Darunter Bildwerke von Antonio Canova sowie der wichtigsten Vertreter der Berliner Bildhauerschule, namentlich Johann Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch und Ernst Rietschel. Daneben erweitern Werke des Bildhauers Ludwig von Schwanthaler oder des in Rom arbeitenden Dänen Bertel Thorvaldsen den Kontext.
Das 2. Obergeschoss führt in die wichtigen Arbeiten des führenden neobarocken Bildhauers Reinhold Begas ein. Mit Arbeiten von Auguste Rodin und Adolf von Hildebrand finden die maßgeblichen Wegbereiter der moderne Bildhauerei in Frankreich und Deutschland ihren Platz in der dauerhaften Präsentation der Sammlung.
Die umfangreichen Bestände der Bildwerke in der Alten Nationalgalerie sind publiziert in:
Bernhard Maaz (Hsg.): Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen, Bd. 1 und 2, E. A. Seemann Verlag Leipzig 2006
ISBN 978-3-86502-119-9
Sukzessive wird der Bildhauerei-Bestand der Alten Nationalgalerie auch online zugänglich gemacht unter:
http://www.smb-digital.de
Besuchen Sie auch die Beständen der Alten Nationalgalerie im Christian Daniel Rauch Museum, Bad Arolsen:
http://www.museum-bad-arolsen.de/rauch_museum.php