
Else Bach, Bambi, um 1936, ONUK Fotografie, Bernhard Schmitt
Die Ausstellung stellt erstmals das künstlerische Schaffen dreier Generationen gegenüber. Die Bildhauerei, deklariert als „unweiblichste aller Künste“, stellte Künstlerinnen vor besondere Herausforderungen. Professionelle Pionierinnen wie Käthe Kollwitz (1867-1945) oder Clara Rilke-Westhoff (1878-1954) setzten sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts über vorherrschende Zwänge und geschlechtsideologische Tabus hinweg und bereiteten den Protagonistinnen der Zwanziger Jahre den Weg. Dazu zählen Marg Moll (1884-1977), Emy Roeder (1890-1971), Milly Steger (1881-1948) oder auch Renée Sintenis (1888-1965). In den 1950er Jahren, die von den Spielarten der abstrakten Kunst bestimmt werden, behaupten sich Künstlerinnen wie Brigitte Matschinsky-Denninghoff (1923-2011), Gerlinde Beck (1930-2006) oder Ursula Sax (*1935) mit Großprojekten im öffentlichen Raum. In der Umbruchszeit der 1960er Jahre, die auch die Bildhauerei neu definiert und erweitert, nehmen Künstlerinnen wie Rebecca Horn (*1944), Inge Mahn (*1943) oder Isa Genzken (*1948) richtungsweisende Rollen ein.
Exemplarische Werke von rund 50 Künstlerinnen, darunter bekannte wie verkannte, geben Aufschluss über die besondere Position von Bildhauerinnen in der Zeit zwischen 1890 und 1980.