
Der Künstler und Hamburger Professor für Bildhauerei Johann Michael Bossard (1874-1950) legte im Jahr 1911 auf einem abgeschiedenen, rund drei Hektar großen Grundstück am Rand der Lüneburger Heide den Grundstein für die Kunststätte Bossard. Hier schuf er – gemeinsam mit seiner Ehefrau Jutta Bossard (1903-1996) – eine Stätte, die seinen Traum von der Einheit von Leben und Kunst verwirklichen sollte. Über vier Jahrzehnte hinweg entstand auf diese Weise eines der wohl außergewöhnlichsten Gesamtkunstwerke in Europa, das bis heute vollständig erhalten ist. Es vereint Malerei, Architektur, Bildhauerei, Mosaikkunst, angewandte Kunst und Gartengestaltung zu einer einzigartigen Symbiose, die diesem Ort seinen ganz eigenen Zauber verleiht. Zu besichtigen sind unter anderem Teile des Wohn- und Atelierhauses, der parkähnliche Garten sowie der Kunsttempel, der wie die gesamte Anlage bis ins Detail künstlerisch ausgestaltet ist. Die Privaträume des Künstlerehepaares sind täglich um 14 Uhr in einer Besichtigung zugänglich (hierfür empfiehlt sich eine Anmeldung). Zudem bietet die Kunststätte Bossard ihren Besucher zahlreiche Events wie zum Beispiel Vorträge, Konzerte, Lesungen und Kreativkurse für Kinder und Erwachsene.

Johann Bossard, Odin, um 1921, Keramik mit Holzsockel

Johann Bossard, Wolke, 1908/09, Bronze und polierter Buntkalkstein

Johann Bossard, Diana, 1908/09, Bronze und polierter Buntkalkstein