Subtraktion, Addition, Konstruktion, Wiederholungen: Hanswerner Kirschmanns (geb. 1954) bildhauerische Anordnungen geben sich mathematisch, laufen aber keineswegs auf eindeutige Lösungen hinaus. Seine Methode ist experimentell, sein Arsenal an Formen unendlich und sie werden buchstäblich erarbeitet.In mehr als 25 Jahren künstlerischen Schaffens entwickelte der Bildhauer eine ganz eigene, abstrakte, reduzierte und leise Bildsprache. Seine Werke aus Spanplatten und Sperrholz changieren zwischen Zeichnung und Bildhauerei.
Kirschmann setzt ungeachtet von KI und allen technischen Neuerungen nach wie vor auf den handwerklichen Aspekt seiner von Hand gemachten Kunst. Aus seiner Arbeitspraxis heraus und einer das ganze Werk durchziehenden Logik (Grammatik) erfindet er räumliche Gebilde, die an das erinnern, was man kennt, ohne es aber zu sein. Er betreibt permanente »Grundlagenforschung« und untersucht, wie das Verhältnis zwischen Fläche und Volumen, zwischen Volumen und Raum und zwischen Raum und Betrachter*in ist.
Die Ausstellung eröffnet am 1. September und in den darauffolgenden sechs Wochen wird der Künstler an Werken und in einzelnen Räumen weiterarbeiten. Die Besucher*innen können über die Zeit erleben, wie Kirschmanns »work in progress« wächst und sich immer wieder verändert. Das Museum gewährt damit einen Live-Einblick in ein wachsendes Bildhaueratelier und in die bildhauerischen Entscheidungen des Künstlers. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Werkverzeichnis der raumbezogenen Arbeiten. (dt./engl.).